Montag, 6. November 2006

Petri Heil!

Heute habe ich endlich mal mein neuestes Kosmos-Zweier-Spiel (bevor demnächst hoffentlich die Munchkin-Lieferung eintrifft, in der auch „Asterix und Obelix“ enthalten sein müsste) aus dem Regal gekramt und Cindy vorgesetzt.

Eigentlich eine ganz nette Idee. 16 Felder bilden einen See mit Stegen drumherum, von denen zwei Angler sich die Fische aus dem See angeln dürfen. 10 Fische gibt's, der Rest ist Müll oder ein renitenter Taucher. Allerdings spielt nicht jeder einen der Angler, sondern ein Spieler zieht alle beide, der andere steuert den Inhalt des Sees.

Um einen Fisch zu angeln, muss ein Angler erst einen neuen Steg aufsuchen. Das ist insofern lästig, weil jeder Angler nur einmal um den See laufen darf, dann ist er raus. Der See-Spieler muss ein Plättchen in der entsprechenden Reihe oder Diagonale zeigen (1 aus 4 also) und der Angler darf jetzt ein beliebiges der Plättchen in der dieser Reihe oder Diagonale „angeln“. Dafür braucht er Angelkarten, nummeriert von 1 bis 4, jeder Wert jeweils drei Mal vorhanden. Entsprechend der Entfernung des gewünschten Plättchens muss er eine Angelkarte mit dieser Zahl abgeben. Will man z.B. das dritte Plättchen angeln, hat aber keine Angelkarte mit Wert 3 mehr, hat man eben Pech gehabt (und darf vielleicht ein anderes Kärtchen angeln). Je nachdem, wie weit der Angler seine Rute auswerfen musste, läuft er nach erfolgtem Fang zusätzlich ein paar Stege weiter (siehe wieder die Zahl auf der Anglerkarte, die er abgeben musste). Fängt man also entfernte Fische (4. Feld), ist die Angeltour für diesen Angler auch schneller vorbei.

Zusätzlich gibt es noch Sonderkarten, die es ermöglichen bestimmte Felder separat zu erfragen oder die einen Angler aus seiner Reihe ein Feld (einen Steg) weiter scheuchen.

Sind beide Angler fertig, wird der Fang gezählt: Je mehr und höherwertiger die Fische, desto besser. Denn dann werden die Rollen getauscht. Nun darf der See-Spieler angeln und der vorherige Angler lenkt dann die Fische. Das Spiel beginnt von vorne und am Ende werden die Punktergebnisse verglichen.

So schön das Spielprinzip anmuten mag und so sehr man sich bemüht hat, mit den Sonderaktionen zusätzlichen Pepp in das Spiel zu bringen: Uns hat das Spiel beide enttäuscht. Während Cindy mit reinen Glückstreffern sofort zu Beginn erst den Sechser- und dann den Fünfer-Fisch geangelt hatte (das sind die beiden teuersten Fische im Spiel), und auch so bis zum Schluss nur die beiden 1er und einen 2er übrig ließ, hatte ich weniger Glück und mit den ersten fünf Versuchen fünf Mal Schrott an Land geholt. Irgendwie hatten wir nicht das Gefühl, dass hier etwas anderes als Glück im Spiel war. Kein Bluffen, kein Taktieren. Lediglich zum Ende des Spiels kann man als Fisch-Lenker den einen oder anderen „Dicken“ aus dem Aktionsradius der Angler bugsieren, um dem Glück des Gegners wenigstens ein bisschen den Garaus machen zu können.

Ich hatte irgendwie viel Spieltiefe erwartet und ein plattes Glücksspiel vorgefunden. Vielleicht ist mein beschränktes Hirn für so viel Spieltiefe aber auch zu eng bemessen? Wer weiß... So oder so wird der Karton wohl fortan in unserem Regal verrotten. Zum Glück stinkt der Fisch nicht...

Mitspieler: Cindy, ich
Dauer: 20 Minuten (mit Regelerklären)
Wertung: 3 von 10

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